Die meisten Menschen, die zu mir in die Beratung kommen, wissen gar nicht so recht, warum sie in der aktuellen Situation nicht zufrieden sind. Sie spüren einfach, dass es nicht mehr stimmig ist, dass sie sich nicht wohlfühlen und sie nicht glücklich sind. Dass diese Unzufriedenheit schwer zu fassen ist, hat einen guten Grund: Es gibt sehr viele Faktoren, die die Arbeitszufriedenheit beeinflussen. Und mehrheitlich ist die Unzufriedenheit eben nicht nur an einer Stelle festzumachen, sondern ist das Resultat aus einer Kombination von Faktoren, welche nicht (mehr) stimmig sind. Eine Liste mit 100 Gründen, warum du unglücklich bist im Job, findest du hier. Je nach Gründen, bist du eher im falschen Job oder eben im falschen Beruf.
Oft ist es auch die Frage, ob man im falschen Beruf oder nur im falschen Job ist.
Geht es dir genauso? Bist du unzufrieden und kannst es nicht ganz klar einordnen? Weisst du vielleicht auch gar nicht, ob du überhaupt einen Stellenwechsel in Betracht ziehen sollst, weil ja doch sehr vieles auch noch stimmt?
Da lohnt es sich, einen etwas genaueren Blick auf die Situation zu werfen. Erst wenn du weisst, wo der Schuh drückt, kannst du auch entscheiden, wie gross die Veränderung sein soll oder sein darf.
Analysiere deine Arbeitssituation
Der erste Schritt ist die Analyse deiner aktuellen Arbeitssituation. Hierbei betrachtest du 17 Aspekte deiner aktuellen Situation. Die Auswertung gibt dir Hinweise darauf, wo Stärken und Schwachstellen deiner aktuellen Stelle zu finden sind, und hilft dir, deine Situation klarer zu erkennen.
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Im falschen Job oder im falschen Beruf? Je nachdem wie die Ergebnisse sich präsentieren, empfiehlt sich ein anderes Vorgehen. Grundsätzlich gibt es vier Möglichkeiten:
- Du veränderst deinen Job und/oder die Rahmenbedingungen
- Du wechselst den Arbeitgeber
- Du orientierst dich beruflich ganz neu
- Du veränderst nichts und versuchst die Situation zu akzeptieren, wie sie ist
1. Du veränderst deinen Job
Falls einiges bereits passt und dir die Rahmenbedingungen und das Arbeitsklima im Unternehmen entsprechen, gibt es eventuell die Möglichkeit, deinen Job etwas anzupassen, damit du glücklicher wirst und dich besser verwirklichen kannst. Vielleicht kannst du dein Aufgabengebiet ändern oder in ein anderes Team wechseln? Oder du bekommst zusätzliche Aufgaben und damit mehr Verantwortung. Überlege dir, welche Optionen es für dich gibt, und sprich mit deinem Arbeitgeber. In den meisten Fällen ist man überrascht, welche Türen sich plötzlich öffnen, wenn man offen und ehrlich ist.
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2. Du wechselst den Arbeitgeber
Wenn der Kern noch stimmt (die Arbeit an sich), macht dir dein Job grundsätzlich Spass und die Inhalte gefallen dir. Dann bist du eher im falschen Job und hast du die Möglichkeit, den Arbeitgeber und vielleicht die Branche zu wechseln. Für einen erfolgreichen Wechsel ist es wichtig, dass du dich gut positionierst und einen professionellen Auftritt hast. Eine gute Bewerbungsstrategie, ein ansprechender Lebenslauf, ein passendes Motivationsschreiben und deine digitale Präsenz sind dabei zentral.
3. Du orientierst dich beruflich neu
Falls über alle Felder und Gruppen vieles nicht mehr stimmig ist und dich dein Job gar nicht mehr erfüllt, ist es vermutlich Zeit für eine Neuorientierung. Ein neuer Job in einem anderen Umfeld. Oder spielst du mit dem Gedanken, dich selbstständig zu machen und damit deine Werte optimal zu leben? In beiden Fällen lohnt es sich, dir genügend Zeit für den Wechsel zu nehmen und dich in dem Prozess begleiten zu lassen. In meinem Artikel „Was ist eigentlich Laufbahnberatung?“, findest du Tipps, wie du die richtige Beratungsperson findest.
4. Du veränderst nichts
Ein Sprichwort sagt: „Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Und gib mir die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“ Falls du unzufrieden oder gar unglücklich bist, aber nichts ändern kannst oder willst, versuche die Situation so zu akzeptieren, wie sie ist. Vielleicht bringt auch die Zeit eine Verbesserung.
Wie geht es dir damit?
Was hat die Arbeit mit dem Arbeitsstern bei dir bewirkt? Hast du für dich eine passende Variante gefunden? Schreib mir eine E-Mail mit deinen Erfahrungen und vielleicht sogar mit einem Bild deines persönlichen Arbeitssterns. Ich freue mich, von dir zu lesen.
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