Selbstbewusst auftreten: Vom Ich zum Wir

Hast du Angst vor deiner nächsten Präsentation? Oder du sollst eine Rede halten und hast grosses Lampenfieber? Da gibt es eine gut funktionierende Strategie für dich: Deute deine Gedanken um und sage dir, dass du für andere sprichst und nicht für dich selbst. Das lässt dich selbstbewusst auftreten und stärkt dein Selbstvertrauen.

Die Psychologin Jenny Crocker von der Ohio State University fand heraus, dass (insbesondere) Frauen sich besser entfalten können, wenn sie den Blick vom Ich zum Wir wenden. Wenn junge College-Absolventinnen darüber nachdenken, wie sie sich beweisen können, hadern sie und zeigen wenig Selbstvertrauen. Sobald sie ihre Perspektive wechseln und sich überlegen, was sie Gutes für ihre Kollegen und Kolleginnen und die Gesellschaft tun können, stärkt das ihre Tatkraft und ihr Selbstvertrauen nachweislich.

Diese Forschungsergebnisse sind Basis für eine gut funktionierende Empfehlung bei Präsentationen und Reden: Ändere deinen gedanklichen Fokus. Überlege dir nicht, wie du ankommst, was die Zuhörer über dich denken oder wie jede einzelne Person zum Inhalt deiner Rede oder Präsentation steht. Stattdessen richte deinen Fokus darauf, dass du dich für dein Team, dein Unternehmen oder andere einsetzt. Dass du deren Stimme bist. Oder überlege dir, wie deine ZuhörerInnen bestmöglich von den Inhalten profitieren können. Falls nötig, passe deine Sprache diesem Sichtwechsel an. Die gedankliche und sprachliche Umdeutung stärkt nachweislich das Selbstvertrauen und hilft dir, selbstbewusst und selbstsicher aufzutreten.

Mir persönlich hilft diese andere Sichtweise bereits bei der Vorbereitung für Reden und Präsentationen. Ich verweile viel weniger in negativen Gedanken, was alles nicht gut sein könnte oder noch nicht perfekt ist. Viel mehr verspüre ich haufenweise Energie und Spass, weil ich in Gedanken dabei bin, etwas Gutes für jemanden bewirken zu können. Dieses positive Gefühl kann ich dann auch mit in die Rede nehmen und ich merke, wie es mir viel leichter fällt und es viel mehr Spass macht im Rampenlicht zu stehen.

Und das funktioniert nicht nur für «grosse» Reden. Sondern auch zum Beispiel für eine kleine Ansprache zu einem Geburtstag. Überlege dir in Zukunft nicht mehr, wen es denn schon interessiert, was du zu sagen hast oder dass es vielleicht nicht ganz souverän ist. Richte deine Gedanken stattdessen darauf, wie du dem Geburtstagskind eine Freude machst und welche wertschätzenden Worte die Person emotional berühren können. Wenn du Selbstvertrauen aufbauen willst, nutze unbedingt solche Möglichkeiten. Denn nur durch Handeln und Üben bauen wir Selbstvertrauen auf und werden selbstbewusst. Von Mal zu Mal wird es dir leichter fallen und deine Sicherheit wird grösser.

Selbstbewusster Umgang mit Kritik

Und einen weiteren grossen Vorteil hat diese Sichtweise auch noch. Man kann viel besser mit Kritik umgehen. Mit dem Fokus, es perfekt zu machen, trifft die Kritik hart, weil man das Ziel nicht erreicht hat. Schliesslich hat es nicht allen gefallen. Ist das Ziel, einen Mehrwert für andere zu schaffen oder etwas zu bewirken, fällt eine einzelne Kritik nicht auf so nährreichen Boden. Für viele andere hat man schliesslich etwas bewirken können. Und man weiss ja, dass man es nicht für alle recht machen kann.

Falscher Narzissmus

Der Sichtwechsel vom „Ich zum Wir“ fällt oft nicht leicht. Schliesslich leben wir seit vielen Jahren mit diesen Denkmustern.

Da ist es hilfreich sich bewusst zu machen, dass die Leute auf keinen Fall ständig über dich nachdenken. Bewusst würden wir uns nie anmassen zu denken, dass wir so wichtig sind, um ständig im Zentrum der Aufmerksamkeit anderer zu stehen. Das wäre eine äusserst narzisstische Denkweise, die die wenigsten von uns haben. Aber wenn wir uns ständig Sorgen machen, was andere von uns denken oder wie sie unser Tun bewerten, tun wir genau das.

Du darfst dir also immer wieder bewusst in Gedanken rufen, dass die Leute viel zu sehr mit ihrem eigenen Leben beschäftigt sind, als dass sie sich dafür interessieren, was du so treibst. (Natürlich sprechen wir hier nicht von dir sehr nahestehenden Personen). Sich vorzustellen, im gedanklichen Mittelpunkt anderer, teilweise fast fremder, Leute zu stehen ist nicht sehr realistisch und untergräbt dein Selbstvertrauen. Wenn du in einer Präsentation einen Fehler gemacht hast oder nicht in eine Kommission gewählt wurdest, glaube nicht, dass irgendwer sich noch Tage danach darüber auslässt. Das tut niemand! Die Leute haben sich längst anderen Dingen zugewandt.

Selbstbewusst auftreten: 4 Tipps

  1. Üben, üben, üben. Durch „Machen“ bauen wir Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen auf. Und denke daran, dass es nicht perfekt sein muss. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Übernimm eine kleine Präsentation, stell dich in den Mittelpunkt und vertrete deine Meinung. Du wirst sehen, dass es von Mal zu Mal einfacher wird.
  2. Ändere deine Sichtweise von „Ich zu Wir“. Überlege dir nicht, was du falsch machen könntest, sondern was du für einen Nutzen stiftest.
  3. Denke immer daran, dass du auf keinen Fall ständig im Mittelpunkt der Gedanken anderer stehst.
  4. Nimm Kritik und Feedback nicht persönlich und lass dich nicht entmutigen, sondern nutze es, um dich weiterzuentwickeln.

 

 

Buchempfehlung: Das neue Selbstbewusstsein. Was Frauen zum Erfolg führt. (Katty Kay; Claire Shipman)


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